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Didaktik:
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Literatur und
Links:
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|
Anlage und Gliederung
der Arbeit
Diese Seite bietet zusammen mit der Seite zu den
Ergebnissen der Arbeit einen
Kurzdurchlauf durch das Dissertations-Web. Sie dient dazu, sich
einen schnellen Überblick zu verschaffen, erlaubt an beliebigen
Stellen Vertiefungen und zeigt verschiedene Nutzungswege auf, die
bei der Konzeption berücksichtigt wurden. Alternativ steht eine
grafische Übersicht mit direktem Zugang zu allen Teilen des Webs auf
der Seite Site Map zur Verfügung.
Außerdem geht es auf dieser Seite eingangs kurz um den Hintergrund
für die Entstehung der Arbeit, dessen Kenntnis zum Verständnis
beitragen kann.
Hintergrund
für die Arbeit
Seit rund einem Jahrzehnt beschäftige ich mich beruflich in den
unterschiedlichsten Zusammenhängen mit Wissensvermittlung im
allgemeinen und Wissensvermittlung über neue Medien sowie
Vermittlung politischen Wissens im besonderen (»
Lebenslauf). Dabei
bildeten und bilden die beiden Themenkomplexe Globalisierung und
europäische Integration einen inhaltlichen Schwerpunkt (»
Publikationsliste).
Die vorliegende Arbeit ist direkt aus der beruflichen Praxis als politischer
Bildner heraus entstanden und wurde von ihr überhaupt erst
ermöglicht (»
Über den Autor). Diese Praxis war in den
letzten Jahren davon gekennzeichnet, dass es zunehmend schwerer
fiel, Erkenntnisse der Politikwissenschaft zur Globalisierung
und zum europäischen Mehrebenensystem mit dem Stand der Dinge in
Politikdidaktik und politischer Bildung in Einklang zu bringen,
ganz zu schweigen vom Kenntnisstand der Adressaten politischer
Bildung.
Diese sich verbreiternde Kluft, die im Alltag zu unfruchtbaren
und ermüdenden Diskussionen mit Verantwortlichen in Verlagen und
anderen Institutionen führt, zeichnet dafür verantwortlich, dass
diese Arbeit in Angriff genommen wurde. Angesichts verbreiteter
Defizite bei Lehrmaterialien und -plänen [1]
geht es darum, eine Antwort auf die Frage zu finden: Wie kann
man komplexe Themen wie Globalisierung oder europäische
Integration vermitteln? |
Daten zum Dissertations-Web
Dieses Web umfasst
-
132 Dateien insgesamt,
davon
-
77 Grafikdateien,
wovon
-
45 eigens erstellte
Info-Grafiken sind (»
Abbildungsverzeichnis).
-
48 html-Seiten, die
mit
-
3253 internen
Hyperlinks untereinander verbunden sind und von
denen aus
-
593 externe Hyperlinks
auf Informationsressourcen im Internet verweisen.
Würde man das Web ausdrucken,
benötigte man 330 deutsche Standard-Übersetzerseiten.
|
|
Beitrag zur
Politikdidaktik
Es soll also ein Beitrag zur politikdidaktischen Debatte geleistet
werden. Dieser Beitrag baut auf dem bewährten Fundament an
Zielen und
didaktischen
Prinzipien auf, das sich in der deutschen Diskussion der letzten
Jahrzehnte etabliert hat (»
Politische Bildung). Trotz des
soliden Fundaments sieht sich politische Bildung
zahlreichen Schwierigkeiten gegenüber, die regelmäßig beschrieben,
analysiert und beklagt werden. Dabei stehen im weitesten Sinne
institutionelle, mentale und instrumentelle Aspekte im Vordergrund,
etwa die mangelnde Berücksichtigung in den Lehrplänen, das
Desinteresse seitens der Adressaten oder die Kritik an Versuchen der
Vereinnahmung politischer Bildung zur kurzfristigen Behebung
gesellschaftlicher Fehlentwicklungen.
Diese Arbeit will das Interesse auf einen anderen Problemkreis
lenken, nämlich auf inhaltliche Herausforderungen, die aus
dem Gegenstand der politischen Bildung selbst resultieren: Politik
hat sich gewandelt, Innen- und Außenpolitik lassen sich nicht mehr
trennen, vertraute Kategorien gehen an der Realität vorbei. Die
beiden herausragenden Beispiele für diese "neue Unübersichtlichkeit"
(Jürgen Habermas) bilden die europäische Integration sowie die
Prozesse, die in der gegenwärtigen Debatte unter dem Schlagwort
Globalisierung zusammengefasst werden.
Anlage und
Gliederung der Arbeit
Der Versuch einer Antwort auf die Frage, wie man Globalisierung und
europäische Integration vermitteln kann, gliedert sich in drei Teile:
Im Teil "Vermittlungsprobleme"
wird das Problem beleuchtet. Warum ist es eigentlich so schwierig,
diese Themen zu vermitteln? Was macht ihre Komplexität aus? Diese
Aspekte werden für beide Themen getrennt, aber analog entlang von
sechs Kategorien dargestellt. Damit ergibt sich für diesen Teil
folgender Aufbau:
Der Teil "Forschungsstand"
widmet sich den vorhandenen Ansätzen zur Vermittlung von EU und
Globalisierung. Auf welchen Vorarbeiten kann aufgebaut werden? Was
kann die bisherige politikdidaktische Diskussion zur Beantwortung
der Frage beitragen? Dabei wird in aller Kürze das etablierte
Fundament der politischen Bildung dargestellt, und es geht um
themenspezifische Ansätze wie Globales Lernen oder das Konzept einer
"europazentrierten Politikdidaktik":
Im Teil "Policy-Didaktik"
stelle ich einen eigenen Lösungsversuch zur Diskussion, der versucht,
den identifizierten Vermittlungsproblemen ebenso Rechnung zu tragen
wie den Defiziten der vorhandenen Ansätzen, die im Abschnitt zum
Forschungsstand herausgearbeitet werden. Die Policy-Didaktik will
entgrenzte Politik, wie sie sowohl für Prozesse der Globalisierung
als auch für Prozesse der Europäisierung charakteristisch ist,
vermittelbar machen:
Service für politische
Bildnerinnen
Über die skizzierten drei Teile hinaus will die Arbeit eine
praktische Hilfestellung für politische Bildner bieten, indem sie
einige Früchte meiner mehrjährigen Vermittlungsversuche hinsichtlich
der Themen EU und Globalisierung zugänglich macht. Aus diesem Grund
gibt es nicht nur ein übliches Literaturverzeichnis (»
Zitierte Literatur),
sondern einen umfangreichen Serviceteil mit ausgewählten Büchern,
Aufsätzen und Websites, die nach Themen und Kategorien geordnet und
mit Kommentaren versehen wurden. Außerdem steht eine
eigene Seite zur Verfügung,
die vorhandene didaktische Materialien (Print und Online) zu den
Themen Globalisierung und EU vorstellt.
Der Servicegedanke
wirkt sich aber nicht nur im Abschnitt "Literatur
und Links" aus, sondern durchzieht die gesamte Arbeit. So bildet
etwa die Darstellung der Vermittlungsprobleme im entsprechenden Teil
gleichzeitig eine Einführung in die beiden Thematiken EU und
Globalisierung mit einer Fülle von Visualisierungen, die in der
Vermittlungsarbeit eingesetzt werden können (»
Abbildungsverzeichnis).
In den dortigen Fußnoten finden sich Hinweise auf vertiefende
Literatur für die Vorbereitung von Unterrichtseinheiten oder
Seminaren sowie Materialien in Form von ausgewählten Textpassagen.
Warum
wurde die Arbeit als Web implementiert?
Motiv 1: Servicefunktion
Der Serviceteil ist ein erster
wichtiger Grund, warum die Arbeit nicht - wie bei Dissertationen
üblich - als Buch, sondern als Web implementiert wurde. Im Internet
sind die Informationen für politische Bildnerinnen jederzeit und
praktisch kostenlos zugänglich. Außerdem besteht die Möglichkeit,
dass der Serviceteil durch Vorschläge der Nutzer ausgebaut wird und
zu einem Portal für die Vermittlung von Globalisierung und EU reifen
kann. Die Servicefunktion bildet das erste Motiv für die
Entscheidung, es mit einer Online-Dissertation zu versuchen.
Motiv 2: Diskussionsfunktion
Die wissenschaftlichen
Disziplinen haben – wenn auch in unterschiedlichem Maße - die
Möglichkeiten der neuen Medien früh für sich entdeckt. Diese
Möglichkeiten bieten sich gleichermaßen für Forschung wie Lehre.
Internet, E-Mail, Newsgroups und Blogs bilden außerordentlich
hilfreiche neue Foren, Kommunikationskanäle und Informationsquellen
für die scientific community, die sich in bislang ungekannter
Intensität "vernetzen" kann.
Praktisch kostenlose Kommunikation in Echtzeit, der Austausch von
großen Datenmengen und die Interaktivität neuer Medien eröffnen
faszinierende neue Wege, deren Potenzial erst nach und nach
ausgeschöpft werden wird. Was Dissertationen betrifft, wurden diese
neuen Möglichkeiten bislang kaum genutzt. Dissertationen sollen die
wissenschaftliche Diskussion befruchten. So liegt es eigentlich nahe,
gerade hier auf neue Medien zurückzugreifen, zu deren Mehrwert es
zählt, die Diskussion immens zu erleichtern.
Dass die Policy-Didaktik in dieser Arbeit in Form einer leicht
zugänglichen Online-Dissertation zur Diskussion gestellt wird,
verbindet sich mit der Hoffnung, den Ansatz durch die Rückmeldungen
interessierter Nutzerinnen ständig verfeinern, anpassen und
verbessern zu können. Das bildet den Kern des zweiten Motivs, der
Diskussionsfunktion.
Motiv 3: Experimentfunktion
Clifford Stoll, ein angesehener
Pionier des Computer-Zeitalters, hat vor wenigen Jahren mit der
Aussage für Überraschung gesorgt, Computer hätten im Klassenzimmer
nichts verloren. Begründet hat er das unter anderem mit den
Besonderheiten von Hypertexten: "Mit Hypertext kann man nicht
erzählen, denn je nachdem, welche Links man anklickt, nimmt die
Geschichte eine andere Wendung. Aus der Geschichte wird ein
Computerspiel ... Wenn man Hypertext verwendet, weiß man als
Programmierer nie, von welchem Link der Benutzer herkommt. Jede
Seite im Web muss daher autonom sein ... Wie kann man eine Handlung
entwickeln, wenn Anfang und Ende des Texts unbestimmt sind? Das
Resultat ist, dass Texte im Web trivial werden." [2]
Im Fall einer Dissertation kommt erschwerend hinzu, dass es sich bei
dieser Textsorte nicht um eine beliebige, sondern um eine besonders
rigide festgelegte Textform handelt. Neben dem Mehraufwand, den das
Erstellen eines Dissertations-Webs gegenüber eines
herkömmlichen Dissertations-Texts bedeutet, und neben der
grundlegenden Schwierigkeit, sich nicht an etablierten Mustern
orientieren zu können, ist hierin ein Grundproblem zu sehen, dem
sich die vorliegende Arbeit zu stellen versucht. Eine Dissertation
als Web zu erstellen, hat Experimentcharakter.
|
Wissenschaftliche Arbeiten folgen - bei allen Varianten im
Einzelnen - im Prinzip dem Aufbau, den das Schaubild zeigt:
Nach einer Einleitung, die zum Thema hinführt und die zu
untersuchende Frage formuliert – z.B. die Frage, ob Sokrates
sterblich ist -, wird der Forschungsstand dargestellt. Es
wird – um beim Sokrates-Beispiel zu bleiben – dargestellt,
dass ein bislang nicht falsifiziertes Gesetz besagt, dass
alle Menschen sterblich sind.
Der nächste Schritt, der Hauptteil der Arbeit, widmet sich
dem Nachweis, dass Sokrates ein Mensch ist. Gelingt das,
kann im Schlussteil gefolgert werden, dass Sokrates
sterblich ist. |
Diese Vorgehensweise ist logisch. Und
sie ist linear, streng linear. Der Erkenntnisgewinn ist
untrennbar mit der Linearität des klassischen logischen Schlusses
verbunden. Jeder Teil baut auf dem vorigen auf. Und was für die
isolierte Betrachtung einer einzigen wissenschaftlichen Arbeit gilt,
gilt ebenso für wissenschaftliche Erkenntnis insgesamt, die sich -
zumindest der Grundidee nach - als linearer Fortschritt vollzieht,
indem der Schluss aus Arbeit A als Teil des Forschungsstands in die
Arbeiten B-n eingeht. [3]
|
Demgegenüber sieht eine Hypertext-Struktur im Prinzip so aus,
wie es das Schaubild zeigt: Hypertexte sind nicht linear.
Sie haben keinen Anfang und kein Ende. Es sind Netze.
Es kann also in diesem Umfeld keinen logischen Schluss im
herkömmlichen Sinn geben, denn das setzt Linearität voraus.
Offensichtlich würde es wenig Sinn machen, eines der
"Text"-Felder in der Netzstruktur mit der Einleitung, ein
anderes mit dem Schluss zu füllen. [4]
Das bedeutet, dass eine neue Gliederungsidee entwickelt
werden muss, die zugleich "netzfähig" ist und den
Anforderungen an wissenschaftliches Arbeiten genügt. Kurz
gesagt: Das Experiment besteht darin, eine
wissenschaftliche Arbeit in Form eines Netzes zu erstellen.
Die vorliegende Arbeit stellt einen Lösungsversuch zur
Diskussion, über dessen Tragfähigkeit sicher diskutiert
werden kann und sollte. [5] |
Sich ohne Vorkenntnisse und Vorarbeiten im Rahmen einer Dissertation
auf diese Herausforderung einzulassen, wäre zum Scheitern verurteilt.
Als politischer Bildner und Webdesigner konnte der Autor jedoch in den
vergangenen Jahren wertvolle Erfahrungen sammeln, die ein solches
Experiment überhaupt erst in den
Bereich des Möglichen gerückt haben (»
Über den Autor). Insofern
handelt es sich bei dem dritten Motiv, der Experimentfunktion, auch
um ein persönliches Motiv.
Motiv 4: Vernetztes Denken
Überall hört und liest man von dem Erfordernis, dass wir alle, vor
allem natürlich unsere Kinder in der Schule, lernen müssen, vernetzt
zu denken. Was das heißen könnte und welche Folgen sich damit
verbinden, kann und braucht an dieser Stelle nicht vertieft zu
werden. [6] Es versteht sich aber von selbst,
dass wir vernetzte Darstellungsformen brauchen, wenn wir
diesbezügliche Fortschritte erzielen wollen. Und diese
Darstellungsformen gilt es auszuprobieren, zu diskutieren und
weiterzuentwickeln. Entsprechende Ansätze stecken noch in den
Kinderschuhen, was auch daran liegt, dass es Hypertexte erst seit
rund eineinhalb Jahrzehnten gibt, während lineare Darstellungs- und
Denkformen auf eine mehrtausendjährige Geschichte zurückblicken
können. Hierzu will die Dissertation einen Beitrag leisten, indem
sie einen Versuch zur Diskussion stellt.
Nutzungswege
Das oben angeführte Zitat von Clifford Stoll sowie die Ausführungen
zu Hypertexten im allgemeinen und der Unmöglichkeit einer
herkömmlichen, linearen Gliederung im besonderen haben deutlich
gemacht, worin das Problem besteht, vor dem ein Dissertations-Web
steht: Jede Seite und jeder Abschnitt muss für sich alleine
eine Einheit bilden, gleichzeitig muss sich alles zu einem
Gesamtnetz zusammenfügen, ohne dass eine bestimmte Nutzungssequenz
vorgegeben werden könnte bzw. sollte. [7]
Dieser an die berühmte "Quadratur des Kreises" gemahnenden
Herausforderung wird in der vorliegenden Arbeit begegnet, indem
möglichst viele
Nutzungswege und -arten antizipiert und ermöglicht werden.
Was bedeutet das? Das heißt, dass Navigationsstruktur und interne
Verlinkung so flexibel wie möglich gestaltet wurden, um so vielen
Nutzungswegen wie möglich gerecht zu werden.
Die Antizipation der Nutzungswege bildet die Grundlage für die
Gliederung, wobei zwischen obligatorischen und fakultativen
Nutzungswegen unterschieden werden kann. So ist es etwa zwingend,
einen Nutzungsweg "wissenschaftliche Arbeit" bereitzuhalten (da es
sich um eine Dissertation handelt), während Nutzungswege mit
Servicefunktion für politische Bildnerinnen fakultativ sind. Einige
der antizipierten Nutzungswege sollen im folgenden exemplarisch
aufgeführt und kurz erläutert werden, um die Grundidee der flexiblen
Gliederung zu veranschaulichen.
Die Variante "wissenschaftliche Arbeit" bildet den wichtigsten und
grundlegenden Nutzungsweg. Er ähnelt dem linearen Aufbau eines Buchs,
muss aber in dieser Hinsicht defizitär bleiben, weil zum einen
Rücksicht auf andere Nutzungswege genommen werden muss und zum
zweiten eine sequentielle Nutzung nie vorausgesetzt werden darf. Der
Nutzer beginnt mit der Problemanalyse, unternimmt vielleicht den
einen oder anderen Abstecher zum Literaturteil, widmet sich
anschließend der Darstellung des Forschungsstands, lässt sich hier
vielleicht zu einer Rückmeldung über das Feedback-Formular
motivieren, um sich schließlich dem Lösungsvorschlag "Policy-Didaktik"
zuzuwenden, den diese Arbeit zur Diskussion stellt.
Die Variante für politische Bildnerinnen beginnt ebenfalls beim
Abschnitt "Vermittlungsprobleme", allerdings erfüllt die Nutzung des
Abschnitts in diesem Fall eine völlig andere Funktion. Nicht die
Problemanalyse als Voraussetzung für die Diskussion und Entwicklung
von Lösungsansätzen ist von Interesse, sondern die Funktion des
Abschnitts als kurze thematische Einführung in die Themenkomplexe
Globalisierung und EU. Grafiken können für Unterrichtszwecke
verwendet werden, in den Fußnoten finden sich Textpassagen, die sich
beispielsweise für Arbeitsblätter oder Gruppenarbeiten eignen.
Anschließend lohnt ein Besuch des Abschnitts "Literatur", der hier
als Serviceteil fungiert, mit kommentierten Literatur- und
Linkempfehlungen. Hier werden sicherlich einige Abstecher ins
Internet erfolgen, um sich vorgestellte Websites anzusehen oder die
bereitgestellten Internetressourcen zu einzelnen Büchern zu nutzen.
Wenig wahrscheinlich, aber keineswegs ausgeschlossen ist der
abschließende Besuch des Abschnitts zur Policy-Didaktik.
Wer sich einen schnellen Überblick verschaffen will, wählt diesen
Nutzungsweg. Ausgehend von den beiden Seiten "Gliederung" (also
der vorliegenden Seite) und "Ergebnisse" können alle Teile des Webs
punktuell angesteuert werden, es sind mithin beliebige Vertiefungen
möglich. Im Rahmen anderer Nutzungswege können diese beiden Seiten
natürlich auch andere Funktionen erfüllen. Die Seite "Ergebnisse"
kann beispielsweise im Rahmen des Nutzungswegs "wissenschaftliche
Arbeit" als abschließende Zusammenfassung dienen.
Wer bei Google die Suchabfrage "globalisierung AND politikdidaktik"
startet, wird voraussichtlich eine Seite dieses Webs weit vorne in
der Trefferliste vorfinden. Mit einem Klick befindet er sich mitten
im Web. Die weitere Nutzung lässt sich zwar nicht antizipieren, doch
sollte sichergestellt sein, dass ein solcher Suchmaschinen-Nutzer
zumindest die Chance hat, sich zu orientieren, und nicht mitten in
einer Sequenz landet, die auf vorigen Seiten aufbaut.
Natürlich sind zahlreiche weitere Nutzungswege denkbar, auf deren
Darstellung aber verzichtet werden kann. Es sollte zum einen
deutlich geworden sein, dass sich die Webstruktur grundlegend von
der linearen Struktur wissenschaftlicher Arbeiten unterscheiden und
diesbezügliche Defizite aufweisen muss, zum zweiten bleibt
festzuhalten, worin der Kern einer flexiblen Webstruktur besteht,
nämlich in der Empathiefähigkeit als Voraussetzung und in der
Flexibilität bei der Umsetzung. Einzelne Elemente des Webs und die
interne Verlinkung müssen so gestaltet werden, dass sie im Rahmen
verschiedener Nutzungswege unterschiedliche Funktionen zu erfüllen
imstande sind. Inwieweit das in diesem Fall gelungen ist, kann nur
von den Nutzern und deren Rückmeldungen entschieden werden.
Navigation
Damit sind die wichtigsten Aspekte der Anlage und Gliederung dieses
Dissertations-Webs angesprochen. Die beiden auf allen Seiten
vorhandenen Navigationsleisten - die obere horizontale Leiste mit
übergreifenden Links und die linke vertikale Leiste mit Links zu den
vier großen Abschnitten des Webs - sollten sich von selbst erklären,
ebenso die Navigationskästen, die sich jeweils oben rechts auf den
Seiten der verschiedenen Abschnitte befinden und zur Navigation
innerhalb der Abschnitte dienen. Einen grafischen Überblick über
alle Teile des Webs bietet die Site Map.
Wer sich auf dem Nutzungsweg "Kurzdurchlauf" befindet, kann seinen
Weg mit der Seite "Ergebnisse der Arbeit"
fortsetzen ...
[Seitenanfang]
Anmerkungen
[1] |
Stellvertretend für viele
Beispiele, bei denen die Überforderung aller Beteiligten
angesichts der Komplexität der beiden zentralen Themen
Globalisierung und EU deutlich wird, sei auf einen Vorfall auf
höchstem bildungspolitischen Parkett verwiesen, nämlich den
Rahmenlehrplan für politische Bildung des Kultusministeriums
Brandenburg. Dort heißt es für die Sekundarstufe I: "Die Schüler
sollen Funktion und Aufgabe der Organe der Europäischen Union
kennen." Diese Organe werden dann sicherheitshalber eigens
aufgeführt. Im einzelnen handelt es sich um: "Europarat,
Europäisches Parlament und Europäischer Gerichtshof."
[zurück zum Text]
|
[2] |
Clifford Stoll,
LogOut. Warum Computer nichts im Klassenzimmer zu suchen haben und
andere High-Tech-Ketzereien, Frankfurt/Main 2001, S. 71.
[zurück zum Text]
|
[3] |
Das gilt seit Thomas Kuhn und anderen Beiträgen zur
Erkenntnistheorie zwar nicht mehr in der naiven
Fortschrittsvariante, aber doch im grundsätzlichen und
ungeachtet regelmäßig auftretender Moden- und Paradigmenwechsel
(vgl. Thomas S. Kuhn,
Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, Frankfurt/Main
1973, engl. Orig. 1962).
[zurück zum Text]
|
[4] |
Zu den wesentlichen Leistungen jeder wissenschaftlichen Arbeit zählt
die logisch stringente und nachvollziehbare Gliederung der
behandelten Thematik. Hier haben sich Standards herausgebildet, die
es dem Rezipienten erlauben, dem Argumentationsgang Schritt für
Schritt zu folgen. Die Gliederung erleichtert – oder ermöglicht
sogar – zusammen mit anderen Elementen wissenschaftlichen Arbeitens
die intersubjektive Überprüfbarkeit der Aussagen – das zentrale
Kriterium für Wissenschaftlichkeit.
Diese Standards lassen sich auf Hypertexte nicht übertragen, und damit ist die zentrale Herausforderung für die
Hypertext-Dissertation benannt: Wie lässt sich eine Dissertation als Hypertext
implementieren, so dass die Vorzüge neuer Medien zum Tragen kommen
und ohne dass übermäßige Abstriche bei der Gliederung gemacht werden
müssen?
[zurück zum Text]
|
[5] |
Im Entstehungsprozess dieser
Arbeit wurden verschiedene "Gliederungen", Navigationsstrukturen
bzw. Nutzerführungen ausprobiert und getestet. Eine Rückmeldung
von Ingrid Halbritter, der Projektleiterin des Bildungsprogramms
D@dalos und meiner langjährigen privaten und beruflichen
Weggefährtin, ist besonders aufschlussreich, weist sie doch auf
eine zentrale Problematik im Umgang mit Hypertexten hin. Sie
schreibt nach einem ausführlichen Test in einer E-Mail vom
06.03.2005: "Natürlich ist die Hypertext-Struktur ungewöhnlich,
und man hat das übliche Gefühl von Frustration, weil man keinen
Überblick im Kopf hat, wo man sich gerade befindet und wie sich
der Teil ins Ganze einfügt. (...) Man muss sich einfach damit
abfinden, dass man als Leser eines Hypertexts mehr
Eigenverantwortung hat, als wenn man ein Buch liest. Man muss
entscheiden, ob man ein Thema vertieft - gleich, später oder gar
nicht."
[zurück zum Text]
|
[6] |
Zu den bedeutendsten Forschern auf
diesem Gebiet zählt
Frederic Vester, der in einer jüngeren Publikation
fordert, "das kurzfristige Denken in unvernetzten
Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu überwinden und, statt uns auf
das genaue Studium von Einzelaspekten zu konzentrieren, das
Gehirn darin zu schulen, das Spiel der Zusammenhänge zu erfassen"
(Frederic Vester, Die Kunst, vernetzt zu denken. Ideen und
Werkzeuge für einen neuen Umgang mit Komplexität. Ein Bericht an
den Club of Rome, München 2002, S. 108).
Nach wie vor seien wir in einem "Klassifizierungsuniversum"
gefangen: "Sowohl die verlangte fachübergreifende Betrachtung
als auch die ungewohnte Einbeziehung vernetzter Wirkungen und
Rückwirkungen anstelle eindimensional gerichteter
Schlussfolgerungen verursachen eine Art Gedankensperre. Man
fühlt sich verloren. Doch wie vieles fällt einem auch das
vernetzte Denken nicht in den Schoß. Es will gelernt, geübt sein.
Nicht umsonst hat dieses Buch das Wort 'Kunst' in seinem Titel.
Wie also kann sich unser Gehirn für das Erkennen komplexer
Vorgänge am besten öffnen? (...) (D)urch Einüben, ein 'learning
by doing', ein Ausprobieren, Gestalten und Erleben, das wie in
der Malerei, der Bildhauerei, der Schauspielerei oder der Musik
für das spätere Können unerlässlich ist. Im Unterschied zur
Wissenschaft verlangt jede echte Kunst über den Intellekt hinaus
Sensitivität, Emotion, Mustererkennung, Sinn für Analogien, kurz
die gesamten Aktivitäten, die man der rechten Hirnhälfte
zuschreibt. (...) Doch genau dieses Verknüpfen der beiden
Hirnhälften wird uns leider vom ersten Schultag an ausgetrieben.
Deshalb müssen wir unserer linken Hirnhälfte (und damit unserem
verbal-logischen Denken) helfen, den Sprung aus dem ihr
gewohnten 'Klassifizierungsuniversum' zu dem eher der rechten (mehr
intuitiven) Hirnhälfte vertrauten 'Relationsuniversum' zu wagen"
(S. 340-341).
Neben dieser sei noch auf zahlreiche frühere Veröffentlichungen
von Vester verwiesen sowie auf das Werk von Fritjof Capra, dem
es in einer jüngeren Publikation um die Übertragung vernetzten
oder systemischen Denkens auf Wirtschaft, Politik, Wissenschaft
und Gesellschaft geht:
Fritjof Capra,
Verborgene Zusammenhänge. Vernetzt denken und handeln - in
Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, Bern/München/Wien
2002.
Diese Ausführungen sollen aber keineswegs den Eindruck erwecken,
als erhebe der Autor den Anspruch, "vernetztes Denken"
realisiert zu haben, zumal das in Form von Texten, aus denen
auch dieser Hypertext besteht, als linearer Darstellungsform
schwierig ist (siehe Vester, S. 353). Es geht lediglich darum,
einen Kompromiss zu finden zwischen einer herkömmlichen
wissenschaftlichen Arbeit als besonders auf Linearität
angewiesener Form und einem Web. Text und Schrift als lineare
Kommunikationsmittel werden auf eine Weise verknüpft, die nicht
nur linear ist ...
[zurück zum Text]
|
[7] |
Es wäre natürlich problemlos
möglich, eine Internetseite zu entwickeln, die wie ein Buch,
also linear genutzt werden muss. Ein solches "E-Book" wäre aber
lediglich eine kostengünstige Variante herkömmlicher
Dissertationen und könnte zu den im Rahmen der Motive 3 und 4
dargestellten Herausforderungen nichts beitragen.
[zurück zum Text] |
[Seitenanfang]
|