Dissertation   Wie kann man komplexe Themen wie Globalisierung oder europäische Integration vermitteln?

 

 

(» Ragnar Müller)

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 Grundprobleme der Vermittlung von Globalisierung (V):  

 Komplexität

Eine skeptische Einschätzung hinsichtlich der Chancen politischer Bildung angesichts einer Thematik wie Globalisierung referiert Massing. Beklagt werde, "dass die Prozesse der Globalisierung die Komplexität der Demokratie mittlerweile so erhöht hätten, dass die Bürger/innen objektiv daran scheitern müssen. Es sei keine bürgerschaftliche Kompetenz mehr vorstellbar, die dieser Komplexität genügen könne." [1]

Damit wird nicht nur Komplexität als das zentrale Thema dieser Seite, sondern auch die Leitfrage für die gesamte vorliegende Arbeit angesprochen: Worin bestehen die Probleme, die hochkomplexe Themen wie EU oder Globalisierung so schwer vermittelbar machen, und welche Strategien der Vermittlung könnten (dennoch) erfolgversprechend sein?

Auf dieser Seite werden zunächst - so knapp wie möglich - wesentliche Dimensionen, Ursachen und Folgeprobleme aufgelistet, die in der Globalisierungsdebatte häufig genannt werden. Auf dieser Grundlage wird die komplexe Struktur der Thematik anschließend beispielhaft skizziert.

 Die vielen Dimensionen der Globalisierung ...

Zunächst galt Globalisierung als wirtschaftliches Phänomen. In der Tat kam der Begriff Mitte der 1980er Jahre bei amerikanischen Unternehmensberatern auf. Und noch immer wird Globalisierung häufig als (primär) wirtschaftliches Phänomen wahrgenommen.

Probleme der Vermittlung von Globalisierung:

» Einleitung

» Nationalstaats-Fixierung
» Distanz
» Dynamik
» Legenden
» Komplexität
» fehlende Referenzebene


Probleme der EU-Vermittlung:

» Einleitung

» Nationalstaats-Fixierung
» Distanz
» Dynamik
» Legenden
» Komplexität
» fehlende Referenzebene
 


Doch diese Sichtweise wird zunehmend als zu eng kritisiert, zumal sich - nach Meinung vieler Beobachter - Tendenzen der Globalisierung am deutlichsten im kulturellen Bereich manifestieren. [2] Das folgende Schaubild zeigt häufig genannte Dimensionen, die sich unterschiedlich stark mit "Globalisierung" überschneiden. [3]

Festzuhalten bleibt: Ein Faktor, der für die Komplexität von Globalisierung verantwortlich zeichnet, ist die Multidimensionalität. Dabei ist vor allem zu berücksichtigen, dass nach dem Globalisierungsgrad differenziert werden muss. Das gilt zum einen in der Gesamtschau je nach Dimension, zum anderen aber auch innerhalb der einzelnen Dimensionen.


 Die vielen Ursachen der Globalisierung ...

Komplexe Phänomene lassen sich nur multikausal erklären, darüber herrscht Einigkeit in der Globalisierungsdebatte, alles weitere bleibt umstritten. Je nachdem, welches Verständnis von Globalisierung zugrundegelegt wird, kommen andere Ursachen und Triebkräfte in den Blick. Eine Auswahl häufig genannter Ursachen zeigt das folgende Schaubild.


Zur Erläuterung

Ohne Zweifel haben technologische Neuerungen, insbesondere im Informations- und Kommunikationsbereich, eine zentrale Rolle gespielt und spielen sie noch. Das Internet stellt in vielerlei Hinsicht das Sinnbild für Globalisierung dar.

Die Globalisierung der Finanzmärkte, das sekundenschnelle Verschieben unvorstellbarer Summen rund um den Globus wäre ohne diese Technologie nicht möglich, ebenso die Organisation transnational integrierter Produktion und vieles mehr.

Die enorme Zunahme des Handels als weiteres zentrales Element der wirtschaftlichen Globalisierung resultiert nicht zuletzt daraus, dass die Kosten für Transport rapide gesunken sind und Waren schneller transportiert werden können. Das gilt besonders für den Dienstleistungssektor: Produkte wie Software oder Datenbanken können per Datenleitung in Sekunden von einem Ende der Welt zum anderen geschickt werden.

Das Ende des Kalten Krieges wird ebenfalls häufig als Ursache benannt. War die Welt im Ost-West-Konflikt in zwei Lager geteilt, die wenig Beziehungen zueinander unterhielten, ist diese Grenze - der "Eiserne Vorhang" - in den Jahren seit 1989/90 gefallen. Die ehemaligen Staaten des "Ostblocks" haben sich dem Weltmarkt geöffnet. Immer mehr Staaten vertrauen auf Demokratie und Marktwirtschaft als grundlegende Organisationsprinzipien.

Eine ganz zentrale Rolle - vor allem für die Ebene des Bewusstseins [4] - haben die globalen Probleme gespielt. Davon zeugen nicht nur "Eine-Welt-Läden" in den hochentwickelten Industriestaaten. Globale Probleme erfordern eine Internationalisierung der Politik und fördern ein globales Bewusstsein. Organisationen wie Greenpeace oder Amnesty International, die sich solchen globalen Themen wie Umwelt oder Menschenrechte widmen, sind Global Players. Ansätze einer Weltgesellschaft zeichnen sich ab.

Gerade Globalisierungskritiker weisen immer wieder darauf hin, dass wir es nicht mit einem zwangsläufigen Prozess zu tun haben, dass Globalisierung vielmehr wesentlich die Folge der Deregulierungspolitik unter Führung der USA seit dem Zweiten Weltkrieg darstelle. Ohne die Liberalisierung des Welthandels im Rahmen des GATT bzw. der WTO wäre diese Entwicklung in der Tat nicht denkbar gewesen.

Wichtig zu sehen ist, dass die "Wahl" der Ursachen und Triebkräfte nicht nur die Sicht auf die Dimensionen determinieren kann (was auch umgekehrt gilt), sondern auch und gerade die Einschätzung hinsichtlich der Folgeprobleme, die nun kurz skizziert werden sollen.

 Die vielen Folgeprobleme der Globalisierung ...


Zur Erläuterung

Auf einen Aufsatz von Daniel Bell aus den 1980er Jahren geht der vielzitierte Satz zurück, die Nationalstaaten seien zu klein für die großen und zu groß für die kleinen Probleme. [5]

Globale Probleme wie der Treibhauseffekt lassen sich im nationalstaatlichen Rahmen ebenso wenig lösen wie lokale Probleme etwa im Schulwesen. Die Folge: Der Nationalstaat erodiert. Er verschwindet nicht oder wird überflüssig, wie viele Kommentare suggerieren, sondern er erodiert.

Zusätzliche Problemlösungsebenen ober- wie unterhalb der nationalstaatlichen Ebene treten hinzu. Die ehemals starren Grenzen von Staatsgebiet, Staatsmacht und -volk werden durchlässiger. Nicht mehr, aber auch nicht weniger steckt hinter der Rede von der "Erosion des Nationalstaats", die besonders im Europa der EU weit fortgeschritten ist. Hier haben die Staaten zentrale Kompetenzen bis hin zur Währungshoheit an eine neue, supranationale Organisation abgetreten.

Diese Phänomene sind allesamt nicht neu - sie werden seit den 1970er Jahren unter dem Stichwort Interdependenz diskutiert -, aber die Prozesse haben sich beschleunigt und qualitativ wie quantitativ neue Dimensionen erreicht. Hierin liegt das Neue an der Globalisierung. Das gilt in gleichem Maße für die weiteren im Schaubild genannten Aspekte.

Umweltzerstörung gab es ebenso wie ungerechte Verteilung bereits bevor man von Globalisierung zu sprechen anfing. Aber diese Probleme werden durch die Globalisierung verschärft. Zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit im globalen Standortwettbewerb die Sozialleistungen und damit die Lohnnebenkosten zu senken, wird vor allem seitens der Wirtschaft als pure Notwendigkeit gefordert, während die Gewerkschaften vor der Gefahr des "Sozialdumping" warnen.

Unbestritten ist, dass Arbeiter im fernen Indien weniger verdienen als in Deutschland und dass dies in absehbarer Zeit so bleiben wird. Das verschafft Unternehmen ein erhebliches Drohpotential: Sie können mit Abwanderung in "Billiglohnländer" drohen. Aber auch dieser scheinbar klare Zusammenhang hält einer genaueren Analyse nicht stand. Standortentscheidungen werden nicht nur aufgrund der Lohnkosten gefällt. Andere Faktoren, wie zum Beispiel das Ausbildungsniveau oder die Präsenz in Märkten, spielen ebenfalls eine prominente Rolle. Globalisierung bedeutet nicht, dass sich alles problemlos überall herstellen ließe. Aber Globalisierung lässt sich als Argument bzw. als Unterfütterung von Abwanderungsdrohungen instrumentalisieren.

 ... die vielen "Globalisierungen"

Wirft man einen Blick auf Dimensionen, Ursachen und Folgen, wie sie in der Literatur zur Globalisierung genannt und auf dieser Seite kurz zusammengefasst werden, lassen sich mannigfaltige Verknüpfungen herstellen. Deutlich wird, dass es viele "Globalisierungen" gibt, je nachdem, welche Ursachen, Bestandteile oder Folgen betont werden. Beispielhaft werden einige (wenige) Verknüpfungen skizziert:


Ausgehend von den revolutionär neuen Möglichkeiten, die die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien bieten, diagnostiziert das opus magnum der gegenwärtigen Soziologie das Heraufziehen einer neuen Organisationsform von Gesellschaft, der Netzwerkgesellschaft: "Es lässt sich als historische Tendenz festhalten, dass die herrschenden Funktionen und Prozesse im Informationszeitalter zunehmend in Netzwerken organisiert sind." [6]


Seit den Weberaufständen zu Beginn der Industrialisierung ist die Kausalkette, die das Schaubild zeigt, bekannt. Im fordistischen Kapitalismus mit möglichst rationeller Arbeitsorganisation (Fließband) erhielt sie einen neuen Schub, obwohl im fordistischen Modell die Arbeiternehmer (noch) eine durchaus prominente Stellung einnehmen, nämlich als Konsumenten der hergestellten Produkte. Beim shareholder-Kapitalismus - und hier kommt die Globalisierung ins Spiel - spielt der Verkauf von Produkten eine immer geringere Rolle, da Wertschöpfung zunehmend an den Börsen des - so ein weiteres Schlagwort - "Kasino-Kapitalismus" realisiert wird.


David Ricardo (1772-1823) wird als Kronzeuge der dritten Kausalkette bemüht. Seine Hypothese der komparativen Kostenvorteile [7] bildet die Grundlage der Argumentation der sogenannten "Globalisierungsbefürworter": Globalisierung heißt sukzessiver Wegfall von Handelsschranken, also zunehmender Freihandel. Damit wird (vielleicht nicht sofort und überall, aber doch letztlich und tendenziell) weltweit der Wohlstand erhöht.


Ausgehend von der Identifikation derselben zentralen Ursache, der Liberalisierung des Welthandels, kommen die sogenannten "Globalisierungsgegner" zu einer diametral entgegengesetzten Sicht der Folgen: Mit der Empirie an ihrer Seite kritisieren sie, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich im Weltmaßstab (aber auch innerhalb der einzelnen Gesellschaften) rasant öffnet, seit Globalisierung "herrscht". [8] Nicht Wohlstand, sondern Armut folgt in dieser Sicht aus Globalisierung.

Der kurze Blick auf vier der unzählig möglichen Verknüpfungen mag genügen, um die Komplexität zu veranschaulichen, die dadurch noch erhöht wird, dass manche Verknüpfungen zu paradoxen Ergebnissen führen, wie der folgende Abschnitt zu zeigen versucht.

 Das Paradox der "Globalisierungen"

Von den vielen möglichen paradoxen Verknüpfungen sollen zwei skizziert werden: Das Beispiel des Internet und das Verhältnis von europäischer Integration und Globalisierung. Letzteres ist insofern von besonderem Interesse, als es sich um die beiden Großthemen handelt, anhand derer in dieser Arbeit Vermittlungsprobleme und Lösungsansätze für die politische Bildung dargestellt werden.

Paradox A: Internet


Am Beispiel des Internet lässt sich ein Paradox der Diskussion um Globalisierung veranschaulichen. Zweifellos zählt die Erfindung und rasche Ausbreitung dieses neuen Mediums mit seinen verschiedenen Diensten zu den Voraussetzungen und wichtigsten Ursachen der Globalisierung. Gleichzeitig bildet es einen wesentlichen Bestandteil dessen, was gemeinhin unter dem Etikett Globalisierung zusammengefasst wird.

Das Internet bildet die Voraussetzung für die Globalisierung der Finanzmärkte als den am weitesten fortgeschrittenen "Fall" von Globalisierung. Gleichzeitig steht es für gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen und schafft wichtige Voraussetzungen für neue Politikformen (e-government, e-democracy). Als Ironie der Geschichte wird häufig die Tatsache bezeichnet, dass ausgerechnet die weltweite Bewegung der "Globalisierungsgegner" zu den ersten Bewegungen zählt, die im wesentlichen über das Internet organisiert wird und damit zu einem Prototyp neuer, globalisierter Politik werden könnte.

Die durch das Internet ermöglichte Globalisierung der Finanzmärkte wiederum zieht eine Reihe weiterer Konsequenzen nach sich. So hat sie etwa eine Schrittmacherfunktion für andere Wirtschaftsbereiche (shareholder value etc.) und führt zu Diskussionen um die "Zähmung" des "Kasino-Kapitalismus", beispielsweise durch die Tobin-Steuer auf spekulative Kapitalbewegungen. Dies wiederum wäre ein Prototyp für Politik im Zeitalter der Globalisierung. Diese Liste ließe sich beliebig verlängern und vor allem verbreitern. Deutlich wird, dass wir es mit komplexen Ursache-Wirkungs-Netzen zu tun haben.

Paradox B: EU und Globalisierung

Noch komplexer wird die Sache, wenn man sich das Verhältnis von Globalisierung und europäischer Integration anschaut. Die EU wird bezeichnet als:

  • eine der Ursachen und/oder Triebkräfte der Globalisierung; [9]

  • Folge der Globalisierung; [10]

  • erfolgversprechende Antwort auf die Herausforderungen der Globalisierung; [11]

  • fehlgeleiteter Lösungsversuch für die Folgeprobleme der Globalisierung; [12]

  • Modell für Politik im Zeitalter der Globalisierung; [13]

  • Vorstufe hin zur globalen Integration; [14]

  • Teil des Globalisierungsprozesses. [15]

Der Prozess der Globalisierung seinerseits wird hinsichtlich der europäischen Integration bestimmt als wichtiger externer Einflussfaktor des europäischen Integrationsprozesses im Sinne eines

  • "Motors" des Integrationsprozesses [16] und auch im Sinne einer

  • Behinderung dieses Prozesses. [17]

Daraus lassen sich mindestens drei Paradoxe ableiten:
 

Paradox 1

Paradox 2

Paradox 3

Die Europäische Union ist zugleich Ursache und Folge der Globalisierung, Globalisierung zugleich Triebkraft und Ergebnis der europäischen Integration.

Europäische Integration und Globalisierung sind gleichgerichtete Prozesse, insofern beide entgrenzend wirken, und sie sind entgegengesetzte Prozesse, insofern die EU als Antwort auf die Globalisierung neue politische Räume schafft.

Die Globalisierung ist zugleich Motor der europäischen Integration und ein Hindernis für diesen Prozess.

Ohne diese außerordentlich interessante Thematik vertiefen zu wollen, bleibt festzuhalten, dass beide Themen - Globalisierung und europäische Integration (» Komplexität als EU-Vermittlungsproblem) - schon für sich genommen eine große Komplexität aufweisen, dass diese Komplexität aber durch vielfältige und paradoxe Wechselwirkungen noch erhöht wird. Außerdem stellt die europäische Integration den fortgeschrittensten Fall von Regionalisierung dar, einem der alternativen Begriff zur Kennzeichnung der vorherrschenden Trends der Gegenwart, um die es im folgenden Abschnitt geht.

 Alternativen zu "Globalisierung"

Einige kurze Bemerkungen zu alternativen Epochenbegriffen sollen diesen Abschnitt zur Komplexität als Problem bei der Vermittlung von Globalisierung abschließen. Wurde bei den bisherigen Ausführungen schon deutlich, dass verschiedene Dimensionen, Ursachen, Folgen und deren unterschiedliche Verknüpfung zu erheblicher Komplexität führen, wird dieser Tatbestand noch zusätzlich dadurch verkompliziert, dass Globalisierung als Mega-Trend der Gegenwart nicht unumstritten ist. In die Debatte wurden auch andere Begriffe eingebracht:

  • Beispielsweise sieht Ernst-Otto Czempiel nicht Globalisierung, sondern Regionalisierung als Kennzeichen der Epoche, wie an anderer Stelle im Rahmen dieser Arbeit ausgeführt wurde (» zur entsprechenden Anmerkung).
     

  • Unter anderem die Gruppe von Lissabon weist dezidiert darauf hin, dass Globalisierung insofern eine Fehlbenennung der vorherrschenden Prozesse darstelle, als die wesentlichen Entwicklungen nicht im globalen Maßstab ablaufen, sondern sich auf die Triade (Nordamerika, Europa, Japan/Südostasien) beschränkten, weswegen Triadisierung die treffendere Kennzeichnung sei (» zur entsprechenden Anmerkung an anderer Stelle).
     

  • Auf Roland Robertson, einen Globalisierungsexperten der ersten Stunde, geht der Begriff Glokalisierung zurück, der darauf aufmerksam machen will, dass globale und lokale Ebene ineinander verwoben sind. So gibt es zwar kulturelle Muster, die (fast) überall auf der Welt zu finden sind (ein gutes Beispiel sind klassische Hollywood-Filme), diese Kulturgüter werden aber lokal je unterschiedlich angeeignet, weswegen die Homogenisierungsthese ("McDonaldisierung") zu kurz greift. Umgekehrt lassen sich lokal besondere, partikulare Phänomene (in unterschiedlicher lokaler Ausprägung) überall auf der Welt beobachten (z.B. Fundamentalismus). [18] In ähnlicher Weise, aber v.a. auf den politischen Bereich bezogen, sieht Menzel eine Verbindung von Globalisierung und Fragmentierung. [19] Pieterse unterscheidet homogenisierende und hybridisierende Globalisierung, wie die folgende Tabelle veranschaulicht. [20]

Globalisierung als Homogenisierung

Globalisierung als Diversifizierung

kultureller Imperialismus

kulturelle Planetarisierung

einseitige kulturelle Abhängigkeit

wechselseitige kulturelle Abhängigkeit

einseitige kulturelle Vorherrschaft

wechselseitige kulturelle Durchdringung

Autonomie

Synkretismus, Synthese, Hybridität

Modernisierung

Modernisierungen

Verwestlichung

globale Melange

kulturelle Synchronisation

Kreolisierung, Mischung

Weltzivilisation

globale Ökumene

 Folgeprobleme für die Vermittlung von Globalisierung

"Ein deutliches Hindernis für die Diskussionen der Globalisierungsansätze ist das Fehlen auch nur eines Minimalkonsenses hinsichtlich der Definition dessen, was man 'Globalisierung' nennen möchte. (...) Dies erschwert die Auseinandersetzung mit dem Globalisierungskonzept z.T erheblich. Dabei fallen einige Definitionen so breit aus, dass eine klare Trennung der Ursachen des Prozesses, der Globalisierung selbst und schließlich ihrer Folgen kaum möglich ist," so lautet das Fazit eines Beitrags zur Vermittlung von Globalisierung in der außerschulischen politischen Bildung. [21]

Es herrscht Verwirrung. Wie soll man angesichts der angedeuteten Komplexität, der Dimensionen, Ursachen und Folgen sowie ihrer vielfältig möglichen Verknüpfungen eine kohärente Unterrichtseinheit planen? Vor diesem Hintergrund kann auch nicht verwundern, dass - im Sinne des "Globalen Lernens" - häufig einfach im weitesten Sinne "globale" Themen episodisch nebeneinander behandelt werden, wie im Rahmen des Abschnitts zu vorhandenen didaktischen Ansätzen zur Vermittlung von Globalisierung aufgezeigt wurde (
» zum entsprechenden Abschnitt).

Was das Schaffen von Ordnung im "Globalisierungschaos" betrifft, werden die politischen Bildnerinnen von den vorgeschalteten Experten im Stich gelassen. Solange täglich in den Medien von Globalisierung geredet wird, ist sie ein Thema für die politische Bildung, und es nützt nichts, wenn Wissenschaftler den Begriff ob seiner Allgegenwart in der öffentlichen Debatte indigniert als unbrauchbar verwerfen, um ihn durch andere, nicht minder unzugängliche Begriffe wie "Denationalisierung", "Entgrenzung" oder "Triadisierung" zu ersetzen.

Neben den inhaltlichen Schwierigkeiten mit Globalisierung, wie sie auf dieser Seite nur angedeutet werden konnten, bildet das Hauptproblem für die Vermittlung die Tatsache, dass die - im Rahmen dieser Arbeit so genannte - rhetorische Dimension bei der Rede von Globalisierung immer mitschwingt. Häufig stellt es schon ein nicht zu unterschätzendes Problem dar, rhetorische und inhaltliche Aspekte zu trennen, um eine tragfähige Referenzebene für die Beschäftigung mit dem jeweiligen Globalisierungsbegriff zu erhalten.


Dem Aspekt der fehlenden Referenzebene ist eine eigene Seite im Rahmen dieses Abschnitts zu Vermittlungsproblemen beim Thema Globalisierung gewidmet (
» zum entsprechenden Abschnitt).

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Anmerkungen:

[1]

PETER MASSING, Demokratietheoretische Grundlagen der politischen Bildung im Zeichen der Globalisierung; in: Christoph Butterwegge/Gudrun Hentges (Hg.), Politische Bildung und Globalisierung, Opladen 2002, S. 32.
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[2]

Stellvertretend für viele sei auf ein unbestrittenes Standardwerk verwiesen:
Malcolm Waters, Globalization, London 1995, 2. Auflage 2001.
"While it is clearly not the case that culture, as an arena differentiated from economics and politics, has ever been totally globalized it has nevertheless shown a greater tendency towards globalization than either of the other two arenas" (Auflage 1995, S. 124-125).

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[3]

An anderer Stelle wurden beispielhaft die von Ulrich Beck zum einen, und die von Robert O. Keohane und Joseph S. Nye zum anderen unterschiedenen Globalisierungsdimensionen genannt (» zur entsprechenden Anmerkung).
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[4]

Die Ebene des Bewusstseins wird in vielen Definitionsversuchen bedeutender Vertreter der Globalisierungsdebatte betont. Während einige Globalisierungsprozesse schon seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten andauerten, bilde das globale Bewusstsein das eigentlich Neue an der Globalisierung.
In diesem Sinne schreibt etwa Waters: "We can ... define globalization as: A social process in which the constraints of geography on social and cultural arrangements recede and in which people become increasingly aware that they are receding" (Malcolm Waters, Globalization, London 1995, S. 3, Hervorhebung durch den Verfasser).
Robertson definiert Globalisierung als "compression of the world and the intensification of consciousness of the world as a whole" (ROLAND ROBERTSON, Globalization; in: Mike Featherstone u.a. (Hg.), Global Modernities, London 1995, S. 8, Hervorhebung durch den Verfasser).
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[5]

"The nation-state is becoming too small for the big problems of life, and too big for the small problems of life" (DANIEL BELL, The World and the United States in 2013; in: Daedalus 116, 3/1987, S. 1-30).
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[6]

MANUEL CASTELLS, Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft, Teil I der Trilogie "Das Informationszeitalter", Opladen 2004. Die zitierte Stelle leitet die Schlussfolgerungen Castells ein. Er führt weiter aus: "Netzwerke bilden die neue soziale Morphologie unserer Gesellschaften, und die Verbreitung der Vernetzungslogik verändert die Funktionsweise und die Ergebnisse von Prozessen der Produktion, Erfahrung, Macht und Kultur wesentlich. Zwar hat es Netzwerke als Form sozialer Organisation auch zu anderen Zeiten und in anderen Räumen gegeben, aber das neue informationstechnologische Paradigma schafft die materielle Basis dafür, dass diese Form auf die gesamte gesellschaftliche Struktur ausgreift und sie durchdringt. (...) Anwesenheit oder Abwesenheit im Netzwerk und die Dynamik eines jeden Netzwerkes gegenüber anderen sind entscheidende Quellen von Herrschaft und Wandel in unserer Gesellschaft: einer Gesellschaft, die wir daher zutreffend Netzwerkgesellschaft nennen können. (...) Eine auf Netzwerken aufbauende Gesellschaftsstruktur ist ein hochgradig dynamisches, offenes System, das erneuert werden kann, ohne dass das Gleichgewicht in Gefahr geriete. (...) Die neue soziale Ordnung, die Netzwerkgesellschaft erscheint den meisten Menschen zunehmend als eine meta-soziale Unordnung. Nämlich als eine automatisierte, zufällige Abfolge von Ereignissen, die sich aus der unkontrollierbaren Logik von Märkten, Technologie, geopolitischer Ordnung oder biologischer Determination ergeben" (S. 527, 529, 535).
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[7]

"Under a system of perfectly free commerce, each country naturally devotes its capital and labour to such employments as are most beneficial to each. This pursuit of individual advantage is admirably connected with the universal good of the whole. By stimulating industry, by rewarding ingenuity, and by using most efficaciously the peculiar powers bestowed by nature, it distributes labour most effectively and most economically: while, by increasing the general mass of production, it diffuses general benefit, and binds together, by one common tie of interest and intercourse, the universal society of nations throughout the civilized world. It is this principle which determines that wine shall be made in France and Portugal, that corn should be grown in America and Poland, and that hardware and other goods shall be manufactured in England" (David Ricardo, The Principles of Political Economy and Taxation, 1821).
Diese Hypothese wird im Abschlussbericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Globalisierung der Weltwirtschaft" (Opladen 2002) diskutiert und ausgehend vom historischen Kontext in Frage gestellt (S. 191-199).
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[8]

Dramatische Zahlen werden in vielen Veröffentlichungen genannt. Beispielhaft sei auf HANS-PETER MARTIN/HARALD SCHUMANN verwiesen, deren Bestseller "Die Globalisierungsfalle. Der Angriff auf Demokratie und Wohlstand" (Reinbek 1996) die Diskussion in Deutschland wesentlich geprägt hat und zu den wenigen deutschen Beiträgen zur Globalisierungsdebatte zählt, die übersetzt und auch international zur Kenntnis genommen wurden. Zu den Leitmotiven ihrer Darstellung zählt der Verweis auf die "20:80-Gesellschaft": "Das reichste Fünftel aller Staaten bestimmt über 84,7 Prozent des Weltbruttosozialprodukts, seine Bürger wickeln 84,2 Prozent des Welthandels ab und besitzen 85,5 Prozent aller Inlandssparguthaben. Seit 1960 hat sich der Abstand zwischen dem reichsten und dem ärmsten Fünftel der Länder mehr als verdoppelt" (S. 47-48).
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[9]

Zum Beispiel in folgenden Publikationen:
Markus Jachtenfuchs, Entgrenzung und politische Steuerung (Kommentar); in: Beate Kohler-Koch (Hg.), Regieren in entgrenzten Räumen, PVS-Sonderheft 29/1998, Opladen, S. 235-245.
Frédérique Sachwald, Europa und die Globalisierung, Bergisch Gladbach 1998.

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[10]

Unter anderem in: Stefan A. Schirm, Transnationale Globalisierung und regionale Kooperation; in: Zeitschrift für Internationale Beziehungen 4, 1/1997, S. 69-106.
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[11]

Zum Beispiel in:
MICHEL ALBERT, Kapitalismus contra Kapitalismus. Die Zukunft des europäischen Entwicklungsmodells in einer globalisierten Welt; in: Dirk Messner (Hg.), Die Zukunft des Staates und der Politik. Möglichkeiten und Grenzen politischer Steuerung in der Weltgesellschaft, Bonn 1998, S. 117 ff.

ULRICH BECK, Was ist Globalisierung? Irrtümer des Globalismus - Antworten auf Globalisierung, Frankfurt/Main 1997, v.a. S. 259 ff.
ULRICH BECK, Europa als Antwort auf die Globalisierung; in: Hans-Ulrich Jörges (Hg.), Der Kampf um den Euro. Wie riskant ist die Währungsunion?, Hamburg 1998, S. 19-23.
Edgar Grande, Post-nationale Demokratie - ein Ausweg aus der Globalisierungsfalle?; in: Werner Fricke (Hg.), Jahrbuch Arbeit und Technik 1997. Globalisierung und institutionelle Reform, Bonn 1997, S. 353-367.
BEATE KOHLER-KOCH, Politische Unverträglichkeiten von Globalisierung; in: Ulrich Steger (Hg.), Globalisierung der Wirtschaft. Konsequenzen für Arbeit, Technik und Umwelt, Berlin u.a. 1996, S. 83-114.
Peter Martin/Harald Schumann, Die Globalisierungsfalle. Der Angriff auf Demokratie und Wohlstand, Reinbek 1996, v.a. S. 300 und 331 ff.
KLAUS MÜLLER, Globalisierung, Bundeszentrale für politische Bildung Schriftenreihe Band 390, Bonn 2002, S. 150 ff.
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[12]

So unter anderem:
Wilhelm Hankel, Europa: Ausweg aus der Globalismusfalle? Wirtschaftspolitik im Globalismus; in: Werner Fricke (Hg.), Jahrbuch Arbeit und Technik 1997. Globalisierung und institutionelle Reform, Bonn 1997, S. 326-340.
Wolfgang Streeck, Öffentliche Gewalt jenseits des Nationalstaats? Das Beispiel der Europäischen Gemeinschaft; in: Werner Fricke (Hg.), Jahrbuch Arbeit und Technik 1997. Globalisierung und institutionelle Reform, Bonn 1997, S. 311-325.

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[13]

Zum Beispiel in:
ULRICH BECK, Was ist Globalisierung? Irrtümer des Globalismus - Antworten auf Globalisierung, Frankfurt/Main 1997, v.a. S. 228.
ANTHONY GIDDENS, Entfesselte Welt. Wie die Globalisierung unser Leben verändert, Frankfurt/Main 2001, S. 101.
S. LASH/J. URRY, Economies of Signs and Space, London 1994, v.a. S. 281-283.
DIRK MESSNER, Die Transformation von Staat und Politik im Globalisierungsprozess; in: ders. (Hg.), Die Zukunft des Staates und der Politik. Möglichkeiten und Grenzen politischer Steuerung in der Weltgesellschaft, Bonn 1998, S. 21 ff. (sowie in zahlreichen späteren Veröffentlichungen des Autors).
Dirk Messner/Franz Nuscheler, Global Governance. Herausforderungen an die deutsche Politik an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, Policy Paper der Stiftung für Entwicklung und Frieden, Bonn 1996.
KLAUS MÜLLER, Globalisierung, Bundeszentrale für politische Bildung Schriftenreihe Band 390, Bonn 2002, S. 150 ff.

ULRICH K. PREUSS, Bürgerschaft in der Europäischen Union. Ein Paradigma für transnationale Demokratie?; in: Ulrich Menzel (Hg.), Vom Ewigen Frieden und vom Wohlstand der Nationen, Frankfurt/Main 2000, S. 243-261, hier S. 243.
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[14]

Unter anderem in: Friedhelm Hengsbach, "Globalisierung" aus wirtschaftsethischer Sicht; in: Aus Politik und Zeitgeschichte 21/1997, S. 3-12.
[zurück zum Text]

 

[15]

In diese Richtung argumentieren unter anderem folgende Beiträge:
ULRICH BRAND u.a., Global Governance. Alternative zur neoliberalen Globalisierung?, Münster 2000, v.a. S. 110.
Gerd Junne, Integration unter den Bedingungen von Globalisierung und Lokalisierung; in: Markus Jachtenfuchs/Beate Kohler-Koch (Hg.), Europäische Integration, Opladen 1996, S. 513-530.
RICHARD MÜNCH, Demokratie ohne Demos. Europäische Integration als Prozess des Institutionen- und Kulturwandels; in: Wilfried Loth/Wolfgang Wessels (Hg.), Theorien europäischer Integration, Opladen 2001, S. 177-203.

WOLFGANG STREECK, Gewerkschaften zwischen Nationalstaat und Europäischer Union; in: Dirk Messner (Hg.), Die Zukunft des Staates und der Politik. Möglichkeiten und Grenzen politischer Steuerung in der Weltgesellschaft, Bonn 1998, S. 218-246.
LOUKAS TSOUKALIS, The European Agenda: Issues of Globalization, Equity and Legitimacy; The Robert Schumann Centre, Jean Monnet Chair Papers 49/1998.
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[16]

Etwa in folgenden Beiträgen:
ELMAR ALTVATER, Ort und Zeit des Politischen unter den Bedingungen ökonomischer Globalisierung; in: Dirk Messner (Hg.), Die Zukunft des Staates und der Politik. Möglichkeiten und Grenzen politischer Steuerung in der Weltgesellschaft, Bonn 1998, S. 85.
ELMAR ALTVATER/BIRGIT MAHNKOPF, Grenzen der Globalisierung. Ökonomie, Ökologie und Politik in der Weltgesellschaft, Münster 1997, S. 409 ff.
Gerd Junne, Integration unter den Bedingungen von Globalisierung und Lokalisierung; in: Markus Jachtenfuchs/Beate Kohler-Koch (Hg.), Europäische Integration, Opladen 1996, S. 513-530.
JAN NEDERVEEN PIETERSE, Der Melange-Effekt. Globalisierung im Plural; in: Ulrich Beck (Hg.), Perspektiven der Weltgesellschaft, Frankfurt/Main 1998, S. 87-124, hier S. 95.
Stefan A. Schirm, Transnationale Globalisierung und regionale Kooperation; in: Zeitschrift für Internationale Beziehungen 4, 1/1997, S. 69-106.
HELMUT SCHMIDT, Globalisierung. Politische, ökonomische und kulturelle Herausforderungen, Stuttgart 1998, v.a. S. 48.
JÜRGEN TUREK, Standort Europa; in: Werner Weidenfeld (Hg.), Die Europäische Union. Politisches System und Politikbereiche, Bundeszentrale für politische Bildung Schriftenreihe Band 442, Bonn 2004, S. 398-419.
WERNER WEIDENFELD, Europa - aber wo liegt es?; in: ders. (Hg.), Die Europäische Union. Politisches System und Politikbereiche, Bundeszentrale für politische Bildung Schriftenreihe Band 442, Bonn 2004, S. 43.
[zurück zum Text]

 

[17]

Vgl. Gerd Junne, Integration unter den Bedingungen von Globalisierung und Lokalisierung; in: Markus Jachtenfuchs/Beate Kohler-Koch (Hg.), Europäische Integration, Opladen 1996, S. 513-530.

Mit der gesamten komplexen und paradoxen Gemengenlage hinsichtlich des Verhältnisses von europäischer Integration und Globalisierung beschäftigen sich die folgenden Veröffentlichungen:

ULRICH BECK/EDGAR GRANDE, Das kosmopolitische Europa, Frankfurt/Main 2004.
Hans-Jürgen BIELING u.a., Weltmarkt, Hegemonie und europäische Integration, Marburg 1996.
MANUEL CASTELLS, Jahrtausendwende. Teil III der Trilogie "Das Informationszeitalter", Opladen 2004, S. 355-384. Castells sieht die EU als Paradigma der neuen Organisationsform des Politischen, des Netzwerkstaates (z.B. S. 356, 381). Das Verhältnis von europäischer Integration und Globalisierung fasst er folgendermaßen zusammen: "Die europäische Integration ist zu ein und derselben Zeit eine Reaktion auf den Prozess der Globalisierung und seine am weitesten fortgeschrittene Ausdrucksform" (S. 365).
ECSA WORLD CONFERENCE, The European Union in a Changing World, Brüssel 1998.
JAMES GOODMAN, Die Europäische Union. Neue Demokratieformen jenseits des Nationalstaats; in: Ulrich Beck (Hg.), Politik der Globalisierung, Frankfurt/Main 1998, S. 331-373.
HENRI GOVERDE (Hg.), Global and European Polity? Organizations, Policies, Contexts, Aldershot 2000.
PETER VAN HAM, European Integration and the Postmodern Condition. Governance, Democracy, Identity, London/New York 2001.
MARJOLEINE HENNIS, Europeanization and Globalization: The Missing Link; in: Journal of Common Market Studies 39, 5/2001, S. 829-850.
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[18]

ROLAND ROBERTSON, Globalization, Social Theory and Global Culture, London 1993.
Hier war noch die Rede vom universalism-particularism nexus, in späteren Arbeiten wurde diese Denkfigur durch den konkreteren global-local nexus und den Begriff glocalization ersetzt, vgl. ROLAND ROBERTSON, Glocalization. Time-Space and Homogeneity-Heterogeneity; in: Mike Featherstone u.a. (Hg.), Global Modernities, London 1995, S. 15-30 (deutsche Version: Glokalisierung: Homogenität und Heterogenität in Raum und Zeit; in: Ulrich Beck (Hg.), Perspektiven der Weltgesellschaft, Frankfurt/Main 1998, S. 192-220).

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[19]

"Die Paradoxie der genannten Mega-Trends liegt nun darin, dass die Welt in zwei Richtungen driftet. Auf der einen Seite der Trend zur Globalisierung der Ökonomien, zur Zivilisierung der Weltpolitik, zur Universalisierung und Säkularisierung von Kultur und Wertesystemen. An die Stelle der Staatenwelt, der Nationalökonomien und der kulturellen Identitäten, also der abgegrenzten Räume, tritt die Weltgesellschaft, die Weltwirtschaft, die Weltkultur. Auf der anderen Seite verzeichnen wir einen Prozess der Fragmentierung, der Renaissance der Nationalismen, der staatlichen Zersplitterung, der Retribalisierung, der Refundamentalisierung, des Ethnoprotektionismus, des kulturellen Relativismus und der zivilisatorischen Regression bis hin zum blanken Atavismus" (ULRICH MENZEL, Globalisierung versus Fragmentierung, Frankfurt/Main 1998, S. 46).
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[20]

Die Synopse wurde entnommen aus:
JAN NEDERVEEN PIETERSE, Der Melange-Effekt. Globalisierung im Plural; in: Ulrich Beck (Hg.), Perspektiven der Weltgesellschaft, Frankfurt/Main 1998, S. 117.

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[21]

PETER ROBEJSEK, Globalisierung - kritische Untersuchung der Tragfähigkeit eines populären Konzepts; in: Ausserschulische Bildung 3/1999, S. 268.
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